Vrmac

20-Februar-2023

Von oben betrachtet könnte man Vrmac für ein von der Natur geschaffenes Schiff halten, das gerade in die Gewässer der Bucht eingelaufen ist. Die Halbinsel mit ihrem Gebirgskamm erhebt sich stolz aus dem Meer. Vrmac trennt Kotor von Tivat und ist gleichzeitig die Verbindung zwischen den beiden Städten. Von seinen Gipfeln und Hängen aus bietet sich ein herrlicher Blick auf die beiden Städte und ihr Hinterland. Aber auch auf die Bucht selbst, das offene Meer und das Lovćen-Gebirge. Eine Tour über den Vrmac ist ein Erlebnis für alle Sinne. Nicht nur die Aussicht ist überwältigend. Hier vermischt sich die salzige Meeresluft mit einem Potpourri aus Düften mediterraner Sträucher, aromatischer Kräuter und den sanften Gerüchen wilder Kastanien und Schwarzkiefern.


Der Bergrücken ist größtenteils mit der typischen mediterranen Macchia bedeckt. Hier und da sorgen ein paar Weiden für Abwechslung inmitten der Steinfelder. Er ist auch als wichtiges europäisches Pilzgebiet anerkannt. Der Vrmac ist acht Kilometer lang und fünf Kilometer breit. Die höchsten Erhebungen sind Sveti Ilija (785 m ü. M.) und Velji vrh (712 m ü. M.).


Sowohl die besondere biologische Vielfalt als auch das kulturelle Erbe prägen die authentische Landschaft von Vrmac. Bauern, Handwerker, Seefahrer und Intellektuelle haben ihre Spuren in der Siedlung hinterlassen. Eine perfekte Mischung aus unberührter Natur und alter ländlicher Architektur machen die Halbinsel zu einem Juwel.


Dank seiner geografischen Lage war Vrmac schon immer von geostrategischer Bedeutung. Davon zeugen noch heute die Überreste von Festungsanlagen, die im Laufe der Zeit von verschiedenen Herrschern errichtet und genutzt wurden. Sei es zur Verteidigung der Grenzen des Osmanischen Reiches, der Republik Venedig oder der österreichisch-ungarischen Monarchie.

Für Wanderfreunde gibt es Wanderwege rund um und auf dem Vrmac. Auch Mountainbiker finden hier ein abwechslungsreiche Radgebiet. Klares Trinkwasser sprudelt aus zahlreichen Quellen und sorgt für Erfrischung am Wegesrand. Und in den Dörfern entlang der Wege fühlt man sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Vom Gipfel aus bietet sich ein einzigartiger Blick auf die Boka, die Bucht von Kotor und das Mittelmeer.

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