Solila von Tivat
20-Februar-2023Die Solila ist eines der wenigen verbliebenen Küstenfeuchtgebiete und Vogelschutzgebiete an der östlichen Adria. Aufgrund des reichen Nahrungsangebots und des flachen Wassers überwintern hier einige Vogelarten. Außerdem ist es ein Rastplatz für Zugvögel auf dem Weg nach Nord- und Osteuropa. Das rund 150 Hektar große Kleinod befindet sich gegenüber dem Stadtzentrum von Tivat in der Krtole-Bucht. Es ist das erste Schutzgebiet seiner Art an der montenegrinischen Küste und einer der wichtigsten Rastplätze für Zugvögel.
Seit 2013 ist das Naturschutzgebiet „Solila“ als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung im Rahmen der Ramsar-Konvention gelistet. Es ist auch ein Kandidat für eine Gebiet mit „Smaragd-Status“ im Rahmen der Berner Konvention und ein wichtiges Vogel- und Biodiversitätsreservat (IBA). Aufgrund der Bedeutung und Vielfalt des Lebensraums wurde es in die vorläufige Natura 2000-Liste aufgenommen.
Der Eintritt in das Naturschutzgebiet ist kostenlos. Entlang der Wander- und Radwege gibt es Bänke, die zum Ausruhen und Betrachten der Natur einladen. Die Vogelwelt lässt sich von zwei Beobachtungstürmen und einem Aussichtspunkt an der Straße nach Krtoli gut beobachten.
Das Reservat beherbergt 21 endemische Arten: fünf Pflanzenarten, eine Amphibie und 16 Insekten. Bislang wurden 178 verschiedene Vogelarten identifiziert und als in Solila heimisch oder dort regelmäßig anzutreffen registriert. Kormorane, Lappentaucher, Möwen, Blässhühner und einzelne Entenarten sind in den flachen Gewässern häufig anzutreffen. Dies ist das ideale Nahrungsgebiet für Ufervögel und verschiedene Reiherarten.
Graureiher, Silberreiher und Seidenreiher können den ganzen Sommer über beobachtet werden. Im Frühjahr und Herbst sind die Stimmen kleinerer Singvögel wie Bachstelzen, Steinschmätzer und verschiedene Schwalbenarten zu hören, und einige Raubvögel wie Rohrweihen sind zu sehen. Während der Brutzeit im Sommer und Herbst nimmt der Vogelbestand ab. Dann wird die Solila zu einem Nistplatz für typische mediterrane Sperlingsarten wie Neuntöter, Rohrammern, Grasmücken und andere.
Das Reservat wird auch von Kranichen und Störchen besucht. Im September 2020 wurden zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren wieder zwei Flamingos gesichtet.
